Überforderung bereits kurz nach der Geburt
Nach einer langen und anstrengenden Schwangerschaft ist dein Baby endlich da!
Doch obwohl die Freude überwiegt und der kleine Schatz endlich im Arm gehalten werden kann, sind die ersten Wochen und Monate alles andere als ein Zuckerschlecken für eine frischgebackene Mutter.
Selbstverständlich geht es auch alleinerziehenden Vätern nicht anders, wenn sie den Alltag mit einem kleinen Kind ohne einer Partnerin meistern müssen.
Eltern werden schnell an ihre Grenzen gebracht, denn sie sind von permanentem Schlafmangel begleitet.
Ein Baby ist keine leichte Aufgabe: Es fordert die notwendige Zuwendung, Aufmerksamkeit und will umsorgt werden.
Die eigenen Bedürfnisse? Die müssen eine Zeit lang zurückgestellt werden.
Vielen Eltern wird erst jetzt bewusst, dass die Realität mit einem Baby anders aussieht als erwartet. Die sozialen Kontakte werden auf der Strecke bleiben, Zeit für sich selbst findet man kaum noch und die Erzählungen von Arbeitskollegen wecken die Sehnsucht nach dem alten Leben vor dem Kind.
Vielleicht erkennst du dich in dieser Situation wieder und fragst dich wie du da nur wieder herauskommen sollst…?
Melancholie oder doch schon Depression?
Wenn du soeben ein Kind auf die Welt gebracht hast, musst du dich zuerst von den Strapazen einer Schwangerschaft erholen. Das ist vollkommen normal und wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Vermutlich wirst du dir noch nicht so ganz gefallen, denn der Bauch verschwinden nicht wie von Zauberhand sofort alleine.
Eifersucht, sexuelle Probleme und eine allgemeine Unzufriedenheit sind normal, denn du musst dich erst einmal an die neue Situation gewöhnen.
Die meisten Mütter sind in ihr Kind regelrecht vernarrt, und dennoch ist das Kleine eine zusätzliche Belastung in dieser Zeit, die ohnehin schon schwer genug ist.
Darüber hinaus möchte die Gesellschaft ganz einfach nicht hören, dass eine Mutter vielleicht auch einmal das Gegenteil denken könnte und es ihr manchmal nur zum Weinen zumute ist.
Die meisten Frauen erleben in den ersten Tagen nach der Geburt ihres Kindes ein Stimmungstief. In der Regel verschwindet dieses Tief jedoch nach ein paar Stunden oder Tagen wieder von selbst.
Doch wenn die depressive Verstimmung deutlich länger anhält, spricht man von einer ernsthaften Wochenbettdepression, der sogenannten Postpartalen Depression.
Selbst während der Schwangerschaft kommen Depressionen sehr oft vor. In dieser speziellen Zeit sind sehr viele Frauen ängstlich und haben unglaublich viele Gedanken im Kopf.
Vielleicht hast auch du dir große Sorgen über die Geburt und die Entwicklung deines Kindes gemacht. Im Unterschied zum sogenannten “Baby Blues”, ist eine echte Depression nicht nur schwerer, sondern hält auch länger an.
Diese Erkrankung gehört in jedem Fall behandelt. Zwar unterscheiden sich die Symptome an sich nicht von einer depressiven Verstimmung, doch eine echte Depression weist Besonderheiten auf wie beispielsweise eine emotionale Labilität, eine übermäßig große Angst und Sorge um das Kind, starke Selbstzweifel, Zwangsgedanken und schlussendlich auch die Unfähigkeit eine Bindung zum Kind zu entwickeln.
Die meisten Mütter fühlen sich schlecht, wenn sie diese Gefühle bemerken, denn es handelt sich schließlich um das eigene Kind, das sie neun lange Monate in ihrem Bauch getragen haben.
Doch bei einer Depression ist es normal, keine Gefühle für das Kind entwickeln zu können. Meist treten in diesem Zusammenhang auch Probleme beim Stillen auf.
Soziale Faktoren spielen bei der Erkrankung oft eine sehr große Rolle, denn viele Mütter fühlen sich in dieser Zeit vom Partner im Stich gelassen oder erleben, wie sich die Beziehung zu diesem gerade verändert.
Eine mangelnde Unterstützung oder schlichtweg eine fehlende Partnerschaft führen nicht selten zu einer Depression.
Dies gilt selbstverständlich auch für alleinerziehende Väter, die sich plötzlich alleine um ein Kind kümmern müssen.